Audi V12 TDI Rennsport Motor

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Der Audi V12 TDI R10 – Ein Meilenstein im Motorsport

Der Audi R10 V12 TDI ist ein wahrhaft revolutionärer Rennwagen, der 2006 Motorsportgeschichte schrieb. Als erster Dieselantrieb überhaupt sicherte er sich den Gesamtsieg beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen von LeMans. Dieser Erfolg markierte einen Wendepunkt in der Wahrnehmung von Dieselmotoren und demonstrierte eindrucksvoll das Potenzial dieser Technologie im Hochleistungssport.

Warum ein Diesel in LeMans?

Die Entscheidung von Audi, einen Dieselmotor für LeMans einzusetzen, war mutig und bahnbrechend. Die Vorteile des Dieselmotors lagen auf der Hand:

  • Höheres Drehmoment: Dieselmotoren liefern ein höheres Drehmoment bei niedrigeren Drehzahlen, was zu einer besseren Traktion und Beschleunigung führt.
  • Geringerer Verbrauch: Trotz der hohen Leistung war der Dieselmotor des R10 vergleichsweise sparsam, was einen strategischen Vorteil bei einem 24-Stunden-Rennen darstellte.
  • Höhere Haltbarkeit: Dieselmotoren sind bekannt für ihre Robustheit und Langlebigkeit, was für ein so anspruchsvolles Rennen wie Le Mans von entscheidender Bedeutung ist.

Ein Kraftpaket unter der Haube

Herzstück des R10 war ein 5,5-Liter-V12-TDI-Motor. Mit über 475 kW (650 PS) und einem Drehmoment von mehr als 1.200 Newtonmetern übertraf dieser Motor die Leistung der meisten seiner benzinbetriebenen Konkurrenten deutlich. Besonders beeindruckend war die enorme Durchzugskraft des Dieselmotors, die dem R10 einen enormen Vorteil bei Beschleunigungsvorgängen verschaffte.

Motor und Antrieb

  • V12-TDI-Motor: Die V-Anordnung ermöglichte eine kompakte Bauweise und eine gute Gewichtsverteilung. Zudem entstand die Anzahl der Zylinder aus dem Ziel heraus jeden Zylinder bei der angestrebten Leistung best möglich zu entlasten für das 24h Rennen.
  • Biturbo-Aufladung: Zwei Turbolader sorgten für eine beeindruckende Leistungsausbeute über das gesamte Drehzahlband.
  • Common-Rail-Einspritzung: Die Common-Rail-Einspritzung ermöglichte eine präzise und effiziente Kraftstoffzufuhr unter einem Druck von 1600Bar im Spitzenbereich.
  • Keramikbeschichtete Kolben: Um den hohen Temperaturen standzuhalten, waren die Kolben mit einer speziellen Keramikbeschichtung versehen.
  • Doppelkupplungsgetriebe: Ein schnelles und präzises pneumatisch geschaltetes Doppelkupplungsgetriebe übertrug die enorme Kraft des Motors auf die Hinterräder.

Audi R 10 TDI
FahrzeugtypLe Mans Prototyp (LMP1)
MotorbauartV12-Dieselmotor mit Turboaufladung
Hubraum5500 cm³
Leistungüber 475 kW (646 PS)
Drehmomentüber 1200 Nm
Vmaxca. 335 km/h je nach Getriebe
AntriebsartHinterradantrieb
KupplungKeramik-Kupplung
GetriebeSequenzielles, pneumatisch betätigtes 5-Gang-Sportgetriebe
BremsenHydraulische Zweikreisbremsanlage, innenbelüftete, mit Kohlenstofffasern verstärkte Bremsscheiben vorne und hinten
Länge4650 mm
Breite2000 mm
Höhe1030 mm
Tankinhalt81 Liter
Gewicht925 kg

Technische Herausforderungen Audi R10 V12 TDI

Die Entwicklung des Audi R10 V12 TDI war ein mutiges Unterfangen, das mit zahlreichen technischen Herausforderungen verbunden war. Hier sind einige der größten Hürden, die die Ingenieure von Audi überwinden mussten:

  • Hohe Leistungsdichte: Die Kombination aus hoher Leistung und geringem Gewicht stellte eine große Herausforderung dar. Es galt, einen Motor zu entwickeln, der sowohl leistungsstark als auch kompakt und leicht war.
  • Wärmemanagement: Die hohen Temperaturen in einem Rennmotor, insbesondere bei einem Diesel, erforderten ein extrem effizientes Kühlsystem.
  • Zuverlässigkeit: Ein 24-Stunden-Rennen wie LeMans stellt höchste Anforderungen an die Zuverlässigkeit des Antriebsstrangs. Jeder Ausfall kann zum Aus für das gesamte Rennen führen.

Fahrwerk und Aerodynamik

  • Kompromisse: Die Entwicklung eines Fahrwerks, das sowohl hohe Kurvengeschwindigkeiten als auch eine gute Traktion ermöglichte, erforderte zahlreiche Kompromisse.
  • Monocoque-Chassis: Das Chassis war aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff (CFK) gefertigt, um eine hohe Steifigkeit bei geringem Gewicht zu gewährleisten.
  • Pushrod-Federung: Die Pushrod-Federung ermöglichte eine kompakte Bauweise und eine optimale Gewichtsverteilung.
  • Aktive Aerodynamik: Der R10 verfügte über eine aktive Aerodynamik, die sich je nach Fahrzustand anpassen ließ, um den Abtrieb und den Luftwiderstand zu optimieren.
  • Bremsanlage: Eine leistungsstarke Carbon Keramik Bremsanlage mit 6 Kolben Sättel an Vorderachse und Hinterachse sorgte für eine sichere Verzögerung.

Elektronik und Steuerung

  • Abstimmung: Die Abstimmung der verschiedenen elektronischen Systeme erforderte ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung.
  • Motorsport-Elektronik: Der R10 war mit einer hochmodernen Motorsport-Elektronik ausgestattet, die alle wichtigen Fahrzeugfunktionen überwachte und steuerte.
  • Traktionskontrolle: Eine ausgeklügelte Traktionskontrolle sorgte für optimale Beschleunigung und verhinderte Durchdrehen der Räder.
  • ABS: Ein Antiblockiersystem gewährleistete eine sichere Bremsleistung auch bei extremen Bedingungen.

Audi R10 V12 TDI Entstehung von Motor & Chassis

Angefangen hat alles am Bildschirm der Audi Sport Konstrukteure in Form von CAD Zeichnungen. Ulrich Baretzky hat es so formuliert: Motorleute und Chassisleute leben in zwei völlig verschiedenen Welten, müssen sich aber in einem Auto treffen und diese Welten prallen teilweise sehr hart aufeinander. Bis dahin müssen wir weiter hart aber herzlich zusammen arbeiten. Dazu kommt das fast alles am R10 technisches Neuland ist und es keine vergleichbaren Projekte gab. Mit Hilfe der Prototypen von Motorkomponenten und Negativ Sandgussformen nehmen sich die Motor Konstrukteure den Herausforderungen der technischen Umsetzung an.

In Ingolstadt werden dann die ersten Crashtests mit der Fahrerzelle von der FIA durchgeführt während in Neckars-Ulm der V12 TDI sich auf dem Prüfstand befindet. Rund 3500h musste sich der V12 Biturbo Diesel auf diesen beweisen. Nachdem Erfolg auf dem Motoren Prüfstand geht es weiter zum Achsprüfstand auf dem der 7 Stempel Prüfstand folgt, dort ist das Chassis drauf gespannt und es werden die Fahrsituationen von LeMans simuliert. Am Ende waren es über 24 Monate Entwicklung für Motor und Chassis an dem mehr als 150 Mitarbeiter beteiligt waren.

Weitere Herausforderungen

  • Homologation: Die Entwicklung des R10 musste den strengen technischen Vorschriften des Automobilverbands entsprechen.
  • Kosten: Der Bau eines solchen Rennwagens ist mit hohen Kosten verbunden.
  • Zeitdruck: Die Entwicklung eines neuen Rennwagens erfolgt immer unter hohem Zeitdruck.

Besondere Herausforderungen beim Dieselmotor:

  • Emissionen: Die Entwicklung eines sauberen und effizienten Dieselmotors war eine der größten Herausforderungen.
  • Vibrationen: Dieselmotoren sind bekannt für ihre Vibrationen, die im Rennsport besonders störend sein können.
  • Geräuschentwicklung: Der typische Diesel-Sound war im Motorsport zunächst nicht sehr beliebt.

Wie Audi diese Herausforderungen meisterte:

  • Innovative Materialien: Der Einsatz von Leichtbau-Materialien wie Kohlefaser ermöglichte eine Gewichtsreduzierung.
  • Computersimulationen: Mithilfe von Computersimulationen konnten die Ingenieure verschiedene Designvarianten testen und optimieren.
  • Enge Zusammenarbeit: Die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen von Audi war entscheidend für den Erfolg des Projekts.

Die Entwicklung des Audi R10 V12 TDI war eine beeindruckende technische Leistung, die neue Maßstäbe im Motorsport setzte. Die Ingenieure von Audi bewiesen, dass Dieselmotoren auch im Hochleistungssport eine glänzende Zukunft haben können.

Entstehung und Roll-Out vom R10

Audi Sport stellt sich nicht als erster der Herausforderung die 24h von LeMans mit einem Diesel zu gewinnen, das haben schon viele andere vorher versucht, doch Audi ist es mit dem R10 als erstes gelungen den Gesamtsieg in LeMans 2006 mit dem R10 zu holen. Es wird gezeigt das man Motorsport vor allem eins können muss, Improvisieren. Schön zu sehen in den ersten Minuten des Videos wenn aus Schaumstoff eine Sitzschale gegossen wird während der Fahrer im Fahrzeug sitzt.

Danach kommt die Hochzeit vom Kohlefaser Monocoque und dem Antriebsstrang. Anschließend werden alle Aerodynamik Teile montiert so das dass Fahrzeug schließlich in den Windkanal kann und bereit für die erste Probefahrt ist. Nachdem der Chef soweit zufrieden ist wird das Fahrzeug in Paris am Eiffelturm der Welt vorgestellt. Anschließend geht es auf die Rennstrecke für die ersten richtigen Probefahrten.

Ein Sieg für die Technik

Der Sieg des Audi R10 TDI in LeMans war nicht nur ein Erfolg für Audi, sondern auch ein Triumph für die Dieseltechnologie. Er zeigte, dass Dieselmotoren nicht nur für sparsame Familienkutschen geeignet sind, sondern auch in der Lage sind, Höchstleistungen zu erbringen.

Der R10 im Motorsport

  • Dominanz in LeMans: Nach dem ersten Sieg 2006 konnte Audi mit dem R10 und seinen Nachfolgern noch weitere Erfolge in LeMans feiern und die LMP1-Klasse dominieren.
  • Entwicklung: Der R10 wurde kontinuierlich weiterentwickelt, um die Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein.
  • Technische Herausforderungen: Die Entwicklung eines erfolgreichen Diesel-Rennwagens war mit zahlreichen technischen Herausforderungen verbunden, die von den Audi-Ingenieuren meisterhaft gelöst wurden.

Das Erbe des R10

Der Audi R10 V12 TDI hat den Motorsport nachhaltig geprägt. Er hat gezeigt, dass Dieselmotoren eine echte Alternative zu Benzinmotoren darstellen und dass Innovationen im Antriebsbereich auch im Motorsport möglich sind. Das Erbe des R10 lebt bis heute fort und inspiriert Ingenieure und Rennteams auf der ganzen Welt.

  • Imagewandel des Dieselmotors: Der R10 trug maßgeblich dazu bei, das Image des Dieselmotors aufzuwerten und ihn als leistungsstarke und moderne Antriebsquelle zu etablieren.
  • Inspiration für die Serienentwicklung: Technologien, die im R10 entwickelt wurden, fanden später auch ihren Weg in die Serienproduktion von Audi.

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